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Ars e.V.


Der Verein wurde von Hans König und weiteren Künstlerinnen und Künstlern Bremens gegründet, um eine Plattform für künstlerisches Schaffen in Kooperationen mit anderen Einrichtungen und Vereinen zu schaffen. Ars e.V. realisiert unter der Leitung von Hans König und Sarah Harjes-Fritzsche seitdem großangelegte Projekte zur künstlerischen Qualifikation in verschiedenen Schulen Bremens und erhielt dafür zahlreiche Preise.

2015 1. Preis der Herbert-Quandt-Stiftung
2016 1. Preis der Verein(t) für gute Schule (Berlin),
2017 2. Preis Deutscher Schulpreis, Schule des Jahres Grundschule Borchshöhe (mit „Ein Stück Heimat“ als Referenzprojekt)
2018 Förderpreis der St-art-Stiftung Bremen und der SWB
2018 Sonderpreis der Rudolf Knupp-Stiftungen (Solingen) für das Stück „Macht der Angst“.

zur Bildergalerie "Macht der Angst" »



Die Projekte von Ars e.V. folgen einem hohen künstlerischen Anspruch und versammeln in unterschiedlichen Disziplinen arbeitende, ausgezeichnete Akteurinnen und Akteure Bremens hinter einem gemeinsamen Ziel. Künstlerische Herausforderung, Mut, Empathie und persönliche sowie künstlerische Weiterentwicklung.

Die Projekt von Ars e.V. erstrecken sich über einen Zeitraum von sechs bis acht Monaten.
Sie werden in den Schulalltag integriert, dass heißt, sie finden an Stelle des Unterrichts statt.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass sich ausnahmslos alle Kinder beteiligen können. In einer ersten Einführungsphase entscheiden sie, ob sie im darstellenden Bereich (Sprechtheater oder Masken), im Chor oder im Bühnenbild arbeiten wollen. Es folgt eine intensive, zum Ende des Projekts dann tägliche Theaterarbeit in den Schulen. Es arbeitet ein Team von hochprofessionellen Künstlerinnen und Künstlern in den jeweiligen Disziplinen, die viel Erfahrung mit der Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen mitbringen. Je nach Möglichkeiten werden die Lehrkräfte hier mit einbezogen, bzw. mit qualifiziert.

Ars e.V. ist ein kleiner Verein. Auf eine eigene Internet-Präsenz wird verzichtet, um alle Mittel ausschließlich in die Projekte fließen zu lassen.

Projekte seit 2012

2012–2013
„Schulfach Glück“-Glück als Unterrichtsfach. Schulzentrum Schaumburger Straße Leitung Sarah Harjes-Fritzsche

2014–2015
„Stadt der Schatten“ Interdisziplinäres Theater- und Musikprojekt Grundschule Borchshöhe/Bremen-Vegesack
Leitung Hans König, Sarah Harjes-Fritzsche

2016–2017
„Ein Stück Heimat“ Interdisziplinäres Theater- und Musikprojekt Grundschule Borchshöhe/ Bremen-Vegesack
Leitung Hans König, Sarah Harjes-Fritzsche

2017–2018
„Macht der Angst“ Interdisziplinäres Theater- und Musikprojekt Oberschule im Park/Oslebshausen
Leitung Hans König, Sarah Harjes-Fritzsche


Ars e.V.
Vorsitz Hans König, Christine Eckert
Künstlerische Leitung Hans König, Sarah Harjes-Fritzsche
Akquise Ulrike Pape

Satzung Ars e.V. Download »


Rede von Hans König zur Verleihung des Preises der Bremer Stiftung und der SWB

Meine Damen und Herren,
als wir die Idee zum Vorläufer-Stück vom „Ein Stück Heimat“ hier in der Aula den Kindern vorstellten, hatten wir noch keine wirkliche Idee, wie wir diese Geschichte erzählen sollten. Wir hatten seine Zeichnung aus einer Graphic Novell von Shaun Tan dabei. Darauf war der Schatten eines Drachenflügels zu sehen, wie er einen Straßenzug bedeckt. Die Kinder sind sofort auf diese Ebene angesprungen und haben uns klar gemacht: „Was auch immer ihr tun wollt, tut es mit dem Drachen“. Dieser Drache verkörperte für sie die Bedrohung, alles, was sie fürchteten.
Das ist der wichtigste Aspekt zu Beginn unserer Arbeit: Zuhören.
Wir glauben nämlich, dass jeder Schüler und jede Schülerin einen Platz besetzen kann, an dem er oder sie brillant und überzeugend ist, und somit sein oder ihr Spiel einen unmittelbar berührt. Es ist unsere Aufgabe, diesen Platz mit den Kindern zu erfühlen, zu finden und einzurichten.

Das heißt für uns, die Kinder aufzufordern, etwas zu wagen, was sie sich noch nicht getraut haben. Und dies heißt zunächst mal, ihnen zu beweisen, dass sie uns vertrauen können. Das betrifft übrigens auch die gesamte Schule und alle Leute, die in ihr arbeiten. Das geht nicht von heute auf morgen, es erfordert Zeit, und um anständige Arbeit abzuliefern sind wir immer auf die nötige Zeit und auf das Vertrauen angewiesen. Hier an dieser Schule haben wir Menschen gefunden, die sich trauen, uns zu vertrauen. Dafür möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, allen Schülerinnen und Schülern und namentlich Gunda Strudthoff danken.

Wenn so ein Projekt vorbei ist, wird immer nach Anzeichen gesucht, an denen man sehen kann, dass die Arbeit etwas verursacht hat. Das sie etwas hinterlassen hat.
Mir geht das selber so, mich berühren viele der Geschichten, die ich dann hören darf, sehr. Das ist so eine Rückversicherung, dass das Tun irgendwie sinnvoll war.
Neben den konkreten Effekten an einer Schule, glaube ich, dass wir wie eine Saat aussäen, etwas in Gang setzen, was niemand schnell sehen kann, weil es tief in den Menschen passiert, die beteiligt waren.
Der Punkt, den ich hier aber besonders unterstreichen möchte ist, dass wir Kunst nicht mit Effekten rechtfertigen brauchen, mit Expertisen und Evaluationen, sondern wirklich lernen sollten, ihr zu vertrauen, den Elementen, die sie braucht, wenn sie gelingen soll:
Neugier, Abwehr, Empathie, Abgrenzung, Überwindung, Disziplin, Durchlässigkeit, Lernfähigkeit und Vertrauen.
Wir haben eine wunderbare Fund-Raiserin, Ulrike Pape, ohne die wir unsere Projekte gar nicht erst anfangen bräuchten. Sie schreibt jedes Mal an die 80 Stiftungen an und gemeinsam schaffen wir finanzielle Voraussetzungen, die uns so arbeiten lassen, wie wir wollen. Und das grenzt an ein Wunder, immer wieder. Mein Wunsch ist, dass es irgendwann kein solch ein Wunder mehr ist, dass es nämlich etwas verlässlicher und leichter geht. Ich wünsche mir das es in unserer Stadt Kultur und Bildung schaffen sich beim Thema ästhetische Bildung noch mehr zusammenzuschließen und gemeinsam Rahmen zu stecken, um professionelle kulturelle Bildung in viel mehr Schulen Bremens zu bringen. Ich glaube, es gibt Wege und Möglichkeiten. Und vor allem gibt Notwendigkeiten.
Bei den Proben stellen wir fest, dass die Kinder immer weniger Worte von Zuhause mitbringen.
Das die Sprache, das Worte immer häufiger lediglich zur Mitteilung einfachster Sachinhalte genutzt werden und manche Kinder oft ihre Gefühle und Gedanken gar nicht sprachlich formulieren können. Und wenn Menschen in ihren Sprachcodes gefangen bleiben, wird es für eine Gesellschaft hochproblematisch. Denn wir denken in Begriffen. Je weniger Worte wir haben, desto enger denken wir.
Etwas für das ich keine Worte habe, kann mir nicht fehlen.

Mit unserer Arbeit, bei neben dem Bühnenbild, der Musik und der Choreographie die Sprache immer einer große Rolle spielt, versuchen wir, dass die Kinder das Gefühl davon bekommen, das Ihnen etwas fehlt. Das sie Gedanken kennenlernen, Begriffe und Worte, die Türen im Kopf öffnen können.
Damit das gelingt, umgeben Sarah und ich uns mit Menschen, die ich hier unbedingt noch mal nennen möchte.
Das Bühnenbild und alle Requisiten hat Sabine Gedenk mit Unterstützung der Kinder aus der Bühnenbildwerkstatt hergestellt.
Die Leitung des Chors hatte die Bremer Sängerin Sema Mutlu inne, die Kostüme wurden von Katja Fritzsche entworfen und mit ihrer Kollegin Lin-Mary Busse hergestellt, das grandiose und alle Masken hatte Sarah Harjes mit den Kindern in zahllosen Stunden gebaut und zum Leben erweckt.
Ich möchte mich im Namen dieser wunderbaren Kolleginnen und Kollegen für diesen tollen Preis bedanken. Er inspiriert uns, nicht nachzulassen und weiterzumachen. Danke schön.




Fotos aus „Macht der Angst“ 2018 (Maskenfotos der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5-7, aus Gründen des Datanschutz „nur“ mit Masken.