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spanische lesereihe in der überseestadt

genieß dich zu tode! 1 collage über die 7 todsünden

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genieß dich zu tode! 1 collage über die 7 todsünden




21. + 23. Mai 2009 Genieß dich zu Tode
Hochschule für Künste Bremen

(Im Rahmen des Deutschen Ev. Kirchentags Bremen)

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Der Teufel lebt in eisigen Tiefen.
Den meisten Menschen gilt er als überkommender Mythos, psychologische und soziologische Motivationsforschungen haben ihn abgelöst. Ihm ist das ganz recht, kann er so der gnadenlosen Dialektik seines Schöpfers entgehen, die seit Jahrtausenden für ihn vorsieht, die Menschen zu verführen und durch Schuld und Scham in seine Arme zu treiben.

Doch der Herr schreckt ihn aus seinem Refugium. Als alter Menschenkenner soll er Gott auf den aktuellen Stand versetzen. Leben die Menschen denn nach wie vor in Sünde? Und (noch viel wichtiger!) wissen sie es überhaupt noch?

So durchstreift der Teufel die Moderne, lauscht ihrer Musik, befragt Genießer wie dich und mich, Experten und Sünder aller Arten. Bahnbeamte erzählen von ihren geheimen Hobbies, Informatiker von ihrer Internet-Sucht, Mutter von ihrem Zorn auf ihr Baby und jugendliche Liebende über ihre Suche nach Normalität.

Das gesellschaftliche Gefüge, so erklärt der Teufel zu Beginn seines Berichts dem Schöpfer, sei samt seines ökonomischen Apperates ohne die Todsünden antriebslos und damit undenkbar. Das Aufrechterhalten einer symbolischen Ordnung (Familie/Beruf) auf der einen Seite, der unstillbare, suchtartige Zwang zum Genießen auf der anderen Seite, klemme den Menschen in die Schuldfalle, wobei er gar nicht mehr weiß, warum er schuldig ist.

Teil dieses göttlichen Konzeptes sei zwar, dass in jedem Verbot die Übertretung schon enthalten sei, auch bewege und entwickele sich der Mensch wie eh und je aus der Schuld heraus, aber diese treibe ihn nicht mehr automatisch in den Schoß des Herren, sondern halte ihn im Doppelleben fest.

Genüßlich, humorvoll und mit überraschen Perspektiven machen sich der Teufel und sein Chef-Analysist Dr. Huber über die Symptome der modernen Gesellschaft her.
Ein denkwürdiges Hörvergnügen über den Zwang zum Genießen.