Mitgift 2002 [:]x
Ein Traum von Familie



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Anna liegt im Bett. Sie sieht schattenhafte Silhouetten, hört eine fremdländische Stimme ausrufen "Habe niemanden angerührt, niemanden!". Eine Frau singt im Nebenzimmer: "Ruhig, bleibe ruhig", aber Anna ist nicht ruhig.

Ihrem eigenen Seelenheil zu Liebe entschließt sie sich, schlafende Hunde zu wecken und an Familientabus zu rühren. Zumeist bewegt sich Anna wie eine Schlafwandlerin durch die vielen zu unterschiedlichen Zeiten angesiedelten Zeiten. Mal ist sie stumme Beobachterin eines Gesprächs ihrer Großeltern während der Nazizeit, mal lauscht sie der Zwiesprache ihrer jungen Eltern.

Schicht um Schicht, Szene für Szene werden unliebsame Erinnerungen und Ereignisse freigelegt. Nach und nach kommt Anna zu sich selbst und ihrer Familie auf die Spur. Die einzelnen Puzzleteile – ein polnischer Bastard, Liebesbriefe eines jüdischen Mannes an die Oma aus den 30ern – ergeben in ihrer Gesamtheit ein so bewegendes wie verstörendes Familienpsychogramm.

Für das Hannoveraner/Hildesheimer Ensemble R.A.M. (Projektleitung Regine Hittmeier) schrieb und inszenierte Hans König das Generationsstück Mitgift. Das Stück wurde in 2003 für den Ersten Preis der Niedersächsischen Lottostiftung nominiert.



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