Bremer Höllen 1995 [:]x


xzurück [•]


Inspiriert von Dantes Höllenarchitektur (Die Göttliche Komödie) waren die Bremer Höllen das Thema eines infernalischen Szenarios, das nicht nur maßgeschneidert für die alte Industriearchitektur des Lagerhauses erschien, sondern auch ein magisches Feld für biographische Recherchen aller Teilnehmer bot.

Im März 1995 nahm die Idee von Hans König Gestalt an, die Hölle des Alltags, die Zwänge der Zivilisation, Rachegelüste, Aggressionen – das alles unter verschiedenen Aspekten und mit verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten auf mehrere Bühnen zu bringen. Die Lagerhausarchitektur erlaubte eine ideale Gliederung in drei Höllenkreise, eine Art Triptychon mit einer sogenannten Alltagshölle, der heißen bzw. aufbrechenden Hölle und dem gefrorenen Inferno.

Das Konzept der dreigegliederten Hölle verstand sich als übergeordnete ästhetische Idee zur inhaltlichen Verknüpfung der diversen Werkstätten. Es war ein Angebot an Gruppen, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Lagerhauses nicht nur zu einem gemeinsamen Thema zu arbeiten, sondern Königs Konzept als eine Art Corsage zu nutzen, die die unterschiedlichen Ansätze, Disziplinen und Ideen ordnete und damit eine geschlossene Dramaturgie ermöglichte.

Nach etwa fünf Monaten der gemeinsamen Arbeit von etwa 150 Akteuren, Laien und professionell arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern, öffneten sich die Höllenpforten ihrem erwartungsvollen Publikum.


zum Anfang [•]